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Die Wesermarsch – grünes, fruchtbares Marschland – ist gekennzeichnet durch Wasser: zwischen den Geesträndern am bremischen Weserufer zieht es sich als vom Wasser abgelagertes Land bis zum Geestrand von beispielsweise Bookholzberg, also von der Grenze Stedingens im Süden bis zum Jadebusen im Westen.
Die heutige Wesermarsch – 1933 per Verwaltungsakt entstanden – ist weit schmaler als der Marschenstreifen des früheren Urstromtals der Weser, ein kleiner aber sehr attraktiver Landstrich.
Besonderes Kennzeichen sind die Deiche. Deiche zum Schutz gegen den „Blanken Hans“ an Jadebusen und Nordsee, aber auch am Stromufer entlang von Blexen bis Altenesch.
Die geographischen und geophysikalischen Grundlagen sind auch Basis für das Leben in dieser Region. Kennzeichen dieser Landschaft ist die Viehzucht – es soll vor Jahren mehr schwarzbunte Rindviecher als Einwohner gegeben haben. Diese weltweit anerkannte Viehzucht mit der entsprechenden Milchwirtschaft ist eine Grundlage wirtschaftlicher Blüte.
Die geografische Lage an den Flüssen ermöglicht logischerweise alle Wirtschaftszweige, die mit der See- und Schifffahrt verbunden sind.
Die Werften – in den fünfziger und sechziger Jahren ein Aushängeschild – sind im Zuge der Rezession zahlenmäßig zwar erheblich zurückgegangen, aber mehrere, stark spezialisierte Betriebe sind bis heute erhalten geblieben.
Die Hafenwirtschaft mit den großen Häfen Nordenham, Brake und Elsfletz hat sich durch frühzeitige Spezialisierung eine sichere Basis geschaffen. Brake ist beispielsweise bekannt durch den Getreide Im- und Export. In Nordenham haben sich mehrere große exportorientierte Großbetriebe angesiedelt.
Schon frühzeitig – vielleicht aus weiser Voraussicht – haben sich die Wesermärschler aufgrund ihrer Geographie ein weiteres Standbein geschaffen: den Tourismus. Dazu sind die Wasserwege zu Wassersportrevieren ausgebaut worden. Die gesunde, etwas raue Luft, das Watt und die Weite des Landes hat viele Touristen angelockt.
Besonders im Butjadinger Land, im Norden, haben sich die Küstenbadeorte zu attraktiven Urlaubsgebieten entwickelt. Tossens, Burhave und Eckwarderhörne bieten eine Menge reizvoller Angebote für den Urlaub. Am bekanntesten ist mittlerweile der Tropenpark Tossens für die Einheit von Wohnen, sportlicher Aktivität und Unterhaltung.
Das etwas ältere Meerwasserschwimmbad kann sich durchaus noch sehen lassen.
Daneben sind die schwimmenden Moore wie bei Sehestedt im Jadebusen und die Kulturüberbleibsel der verschiedenen Stämme interessante Spuren der Geschichte: Kirchen, Kunstwerke, Bauernhöfe und Bürgerhäuser.
Weitere interessante Sehenswürdigkeiten – besonders für Kinder sind der Zoo in Jaderberg, der sich nach großer Renovierung als Zoo und Freizeitpark präsentiert, und die bekannte Modelleisenbahn in Großenmeer. Aber auch die verschiedenen kleinen Museen, wie das Nordseehaus in Fedderwardersiel, die Moorseer Mühle, das Marschen- und Stadtmuseum in Nordenham, das Schifffahrtsmuseum in Brake und das Handwerkermuseum in Ovelgönne, sind einen Besuch wert.
Über das ganze Jahr hinweg verteilen sich die verschiedenen Veranstaltungen, die durch Tradition und Moderne ihren Reiz haben. Roonkarker Mart, Peermarkt in Ovelgönne, Ochsenmarkt in Nordenham seien hier als einige Beispiele genannt. Darüber hinaus sind viele kulturelle Veranstaltungen, wie die Gezeitenwoche in Butjadingen, als Mühlenfest in Seefeld und viele andere einen Besuch wert.
Verkehrsmäßig ist die Wesermarsch durch die Bahnlinie von Bremen über Hude nach Nordenham erschlossen. Den Autoverkehr nehmen verschiedene Bundesstraßen auf. Die längste ist die B 212, die fast den gesamten Landkreis von Süden her erschließt. Sechs Weserfähren ermöglichen die Verbindung über den Fluss. Der Wesertunnel zwischen Kleinensiel/Rodenkirchen und Dedesdorf/Stotel befindet sich in der Bauanfangsphase und wird eine schnellere Verbindung der Regionen Weser-Ems und Elbe-Weser ermöglichen.
